Klavierabend Grigory Sokolov
Veranstaltungsinfos
Großmeister – Sokolov ist ein Phänomen. Ein absoluter Star ist er, und unterbindet dennoch jeden Rummel um seine Person. Selbstvermarktung kommt ihm nicht in den Sinn. Allüren hat er keine, Interviews gibt er nur alle Jubeljahre. Und wenn er sich mal verbal äußert, möchte er ein Thema eigentlich am liebsten immer aussparen: sich selbst. Dabei will Grigory Sokolov gar kein Geheimnis um sich machen. Es soll nur einfach die Musik im Vordergrund stehen und nichts von ihr ablenken. Rund 70 Konzerte gibt Sokolov im Jahr. Wenn er dazu auf die Bühne eilt, sich kaum ver-, sondern sofort über die Tasten beugt, lenkt in der Tat nichts vom klingenden Ereignis ab. Und das hat stets Ausnahmecharakter: Mit scharfem musikalischem Verstand durchdringt er die großen Meisterwerke bis ins kleinste Detail und legt Einblicke offen, die man – egal ob bei Bach, Schubert oder Beethoven – so nur äußerst selten erhält. Doch längst nicht nur die Monumentalwerke der klassisch-romantischen Klavierliteratur kommen bei ihm zum Zuge. Geistvolle Brillanz atmet auch sein Mozart, spritzige Leichtigkeit durchglüht die Miniaturen eines Rameau oder Purcell.
Dem großen Auftritt mit Orchester hat Sokolov schon lange abgeschworen und spielt ausschließlich Rezitale. Programmatisch lässt er dabei keinem die Wahl außer sich selbst: Ein einziges Programm erarbeitet er pro Saison und tauscht nach einem halben Jahr stets eine Konzerthälfte aus. Was er zu Gehör bringen wird, lässt er lange im Dunkeln. Nur er weiß, in welchen Werkkosmos er sich als nächstes begibt. Allein wichtig bei seiner Repertoirewahl: „Ich muss es unbedingt spielen wollen.“ Dass sein Publikum es dann auch unbedingt hören will, daran besteht kein Zweifel!
Programm:
Bach, Vier Duette BWV 802-805
Bach, Partita Nr. 2 c-Moll BWV 826
Chopin, 4 Mazurken op. 30
Chopin, 3 Mazurken op. 50
Schumann, Waldszenen op. 82
Zugaben:
Rameau, Les Sauvages
Chopin, Mazurka op. 63 Nr. 3
Chopin, Etude op. 25 Nr. 2
Chopin, Prelude op. 28 Nr. 15
Purcell, Chaconne g-Moll Z.T. 680
Bach/Siloti, Prelude h-Moll BWV 855a
Grigory Sokolov, Klavier
Grigory Sokolov | Foto © Mary Slepkova / DG
Künstler
- Grigory Sokolov