Veranstalter von Meisterwerken der Klassik seit über 100 Jahren

2010 – heute

2010 übernahm der Musikwissenschaftler und Germanist Dr. Leander Hotaki die Leitung der Albert Konzerte. Künstlerische Spitzenqualität in Verbindung mit exquisiten Programmen steht bei ihm weiterhin im Zentrum. Mit aussergewöhnlichen Musikerlebnissen auf höchstem Niveau möchte er den Besuchern „mitten im Leben eine Berührung mit dem Absoluten“ bieten (BZ-Interview in 2010).

Zahlreiche Klassikstars wie Hilary Hahn, Sol Gabetta, Thomas Hengelbrock, Fazil Say und zuletzt Anne-Sophie Mutter gaben seitdem ihre Debüts bei den Albert Konzerten. Viele sind davon seitdem regelmäßig bei den Albert Konzerten vertreten, wie auch beispielsweise die Ausnahmekünstler Jörg Widmann, Arcadi Volodos und Mikhail Pletnev. Der Konzerthaus-Zyklus bietet einen Querschnitt der internationalen Orchesterelite, u.a. mit Gastspielen der Wiener Philharmoniker in 2010, 2013 – zur Feier des gemeinsamen 500. Bühnenjubiläums mit Lorin Maazel – und 2016, des Gewandhausorchesters, der Sächsischen Staatskapelle, der großen Londoner Orchester, der Academy of St Martin in the Fields, der Filarmonica della Scala, der Sankt Petersburger Philharmoniker etc.

2011 gründeten die Albert Konzerte gemeinsam mit dem Studium generale der Universität Freiburg eine Reihe für Nachwuchskünstler, die bis 2018 viele aufstrebende Interpreten erstmals in Freiburg vorstellte, u.a. die Pianisten Seong-Jin Cho (Gewinner des Warschauer Chopin-Wettbewerbs 2015) und Boris Giltburg.

Zusätzlich zu den beiden großen Abonnementzyklen – Konzerthaus-Zyklus und Kammermusik-Zyklus – erfuhr und erfährt der Sektor Sonderkonzerte (Konzerte u.a. mit Lang Lang, Hélène Grimaud, Sol Gabetta, German Brass, The King´s Singers) eine erhebliche Ausweitung, ferner wurden 2015 die Albert-Weihnachtskonzerte im Freiburger Konzerthaus begründet, die zu einer festen Marke geworden sind und sich großer Beliebtheit erfreuen (Konzerte u.a. mit Sol Gabetta, Albrecht Meyer, German Brass).

Seit 2016 stehen die hochrenommierten Hörtnagel Konzerte Nürnberg, die seit ihrer Gründung durch Georg Hörtnagel im Jahr 1967 exklusiv die internationale Klassikelite nach Nürnberg holen, unter dem Dach der Albert Konzerte. Dieser Zusammenschluss ermöglicht wichtige Synergieeffekte für beide Konzertreihen.

In der Spielzeit 2016/17 haben sich Besucherinnen und Besucher der Albert Konzerte zum Verein „Freunde und Förderer der Albert Konzerte e.V.“ zusammengefunden, die sich seither für die Förderung der Nachwuchskünstler und die Unterstützung ganz besonderer Musikerlebnisse einsetzen.

Ab der Spielzeit 2019/20, der 119. Spielzeit der Albert Konzerte, erweitert der Balthasar-Neumann-Zyklus, zunächst auf vier Konzerte pro Spielzeit angelegt, das Angebotsspektrum der Albert Konzerte.

1968 – 2010

Von 1968 bis Anfang 2010 zeichnete, mit einer kurzen Unterbrechung, Dirk Nabering für die Leitung und Programmgestaltung der Albert Konzerte verantwortlich. Kein Geringerer als Dietrich Fischer-Dieskau hatte den erst 21-jährigen Musikalienhändler aus Berlin für diese Position empfohlen. Ein »Konzertmanager mit dem untrüglichen Gespür für programmatische Raffinesse und Originalität«, (Badische Zeitung, 7. Mai 2010), so der Leiter der Kulturredaktion der »Badischen Zeitung«, Alexander Dick. Heinz W. Koch erinnerte sich 2001: »Als der Autor dieses Beitrags – 31 Jahre ist’s her – die Albert Konzerte kennen lernte, fiel ihm als Erstes die hohe Hörkonzentration und – bald stellte es sich heraus – die enorme Kennerschaft vor allem ihres Kammermusikpublikums auf. (…) Eine Hörerschaft, der auch anspruchsvolle, anstrengende Programme zuzumuten sind.« (Badische Zeitung, 31. Januar 2001)

 

Der Pianist Rudolf Serkin, der zwischen 1922 und 1987 elfmal im Rahmen eines Albert-Konzertes auftrat, schrieb in einem Brief im März 1981: »Zum 80. Jubiläum möchte auch ich den Albert Konzerten herzlich gratulieren. Schon in den zwanziger Jahren durfte ich mit Adolf Busch und auch allein in Freiburg in den Harms Konzerten musizieren, und ich habe viele liebe und dankbare Erinnerungen an gute Freunde und an das Freiburger Publikum. Auch später in den Nachkriegsjahren hatte ich Gelegenheit die Vornehmheit und den Idealismus der Albert-Konzertdirektion zu bewundern. Möge sie diese große Tradition lange fortsetzen!« (Zit. nach: 100 Jahre Albert Konzerte. Eine Festschrift und Programmheft zum Konzert des Berliner Philharmonischen Orchesters am 2. September 2000, hg. von den Albert Konzerten, Freiburg i.Br. 2000, S. 44).

 

Jahrhundertsänger Dietrich Fischer-Dieskau und Klavierpartner Gerald Moore 1963 bei einem Albert-Konzert anlässlich der Neueröffnung des Paulussaals

Jahrhundertsänger Dietrich Fischer-Dieskau und Klavierpartner Gerald Moore 1963 bei einem Albert-Konzert anlässlich der Neueröffnung des Paulussaals.

Anspruchsvolle Programme, vorgetragen von den besten Solisten und Ensembles ihrer Zunft unter Leitung der größten Dirigenten und eine ausgeklügelte, oft eigenwillige Programmdramaturgie – so lässt sich die Linie der Albert Konzerte über die Jahrzehnte zusammenfassen. Hierzu ein wenig Statistik mit großen Namen:

Alfred Brendel, dessen beide Beethoven-Zyklen zu den Albert-Denkwürdigkeiten zählen, trat seit 1976 über dreißigmal in Freiburg auf. Brendel schrieb einmal in einem Brief: »Für die Albert Konzerte macht man gerne einen Umweg. Sie gehören zu den originellsten und sympathischsten Konzertserien, die ich kenne.« (Ebd. S. 46) Gidon Kremer war seit 1979 zwanzigmal zu Gast, das Beaux Arts Trio seit 1973 achtzehnmal, Dietrich Fischer-Dieskau zwischen 1954 und 1989 dreizehn-, Heinz Holliger seit 1963 vierzehn- und Tabea Zimmermann seit 1985 sechzehnmal, Martha Argerich seit 1968 elfmal.

Nicht vergessen werden darf auch, dass die vom Institut für Neue Musik der Hochschule für Musik Freiburg 1964 ins Leben gerufenen »Musica Viva Konzerte« bis zur Einstellung dieser Reihe zehn Jahre später im Arrangement der Albert Konzerte veranstaltet wurden. Von 1971 bis 1989 betreuten die Albert Konzerte außerdem Veranstaltungen für die »Internationalen Meisterkurse für Musik Freiburg«.

Neben den Kammermusik-Zyklen sind über die Jahre hinweg auch die Orchester-Zyklen der Albert Konzerte zu unumstößlichen Größen des Freiburger Musiklebens geworden. Die Ensemble-Statistik bei den Orchestern führt das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg mit sage und schreibe 47 Gastspielen seit 1955 an. Auf 23 Auftritte seit 1924 – zuletzt im Jahr 2000 – brachten es die Berliner Philharmoniker. Die Wiener Philharmoniker waren seit 1958 insgesamt neunmal zu hören.

1934 – 1968

Über uns

Dirigent Karl Böhm und Eberhard Albert.

 

Den 73. Konzert-Zyklus, der am 25. Oktober 1934 begann, eröffnete bereits Eberhard Albert – er hatte mittlerweile die Troemersche Universitätsbuchhandlung sowie die Konzertagentur übernommen – mit einem Violinabend von Georg Kulenkampff. Kriegsbedingt kam es dann zu einer Unterbrechung. Wieder aufgenommen wurden die Konzerte am 28. März 1946 mit einem Klavierabend von Karl-August Schirmer. Den ersten regulären Zyklus der Albert Konzerte eröffnete der aus der Emigration zurückgekehrte große Geiger Adolf Busch, Gründer des weltberühmten Busch-Quartetts, am 7. Oktober 1949 mit einem Bach-Abend. (Zwischen 1913 und 1933 hatte Busch bereits siebzehnmal in Freiburg konzertiert.) Einen Konzertsaal gab es noch nicht wieder, so ließ Eberhard Albert wiederholt das Straßenbahndepot in der Urachstraße für einige Stunden zum Saal umfunktionieren. Es sollen legendäre Abende gewesen sein.

1901 – 1934

Der Konzertveranstalter Albert Konzerte gehört seit 1971 zur Unternehmensgruppe Rombach – seine Geschichte reicht jedoch sehr viel weiter zurück. Der Buchhändler Ernst Harms, Inhaber der Troemerschen Universitätsbuchhandlung in Freiburg seit 1892, hatte eine Vision: Er wollte Kammerkonzerte veranstalten und dafür die bedeutendsten Musiker nach Freiburg holen. Ein Goethe-Abend mit Rezitationen des Münchner Intendanten Ernst von Possart und Liedvorträgen von Kammersänger Eugen Gura, am Flügel begleitet von Hofkapellmeister Bernhard Stavenhagen, am 25. Januar 1901 war die Geburtsstunde der Harms-Konzerte. Bei seinem zweiten Rezitationsabend mit Ernst von Possart saß erstmals ein großer Komponist am Flügel: Richard Strauss. Als erstes Gastorchester trat die damals weltberühmte Meininger Hofkapelle 1903 in Freiburg auf, in den kommenden Jahren sollten drei weitere Auftritte folgen. Die ersten Konzerte erklangen im Museums- oder Harmoniesaal, ab 1907 stand dann der Paulussaal zur Verfügung. Im selben Jahr war die erste Bruckner-Sinfonie in der jungen Geschichte des aufstrebenden Konzertunternehmens zu hören – es war die »Vierte« mit dem Münchner Kaim-Orchester, den heutigen Münchner Philharmonikern.

»Solo- und Kammermusikabende blieben der Trumpf«, wie der Musikkritiker Heinz W. Koch zum 100. Jubiläum der Albert Konzerte schrieb. »Die, die zu Daten im Freiburger Musikleben wurden, begannen sich zu häufen. 1912 trug das Klingler-Quartett alle Streichquartette Beethovens vor, 1921 gab es vier Beethoven-Programme des Pianisten Max Pauer. Ein Jahr zuvor hatten die ›Rosés‹ immerhin bereits ein Quartett Arnold Schönbergs im Notengepäck. Alle waren da, Georg Kulenkampff und Kempf, Elly Ney und Backhaus, Gieseking und Cortot, Edwin Fischer und Horowitz, Schnabel und Kreisler, Casals und Cassadó, Erb und Schlusnus.« (Badische Zeitung, 31. Januar 2001)

1923 erinnerte Otto Hoerth mit diesen Worten an Ernst Harms: Ein Mann, »der, ohne je persönlich aus seiner bescheidenen Reserve hervorzutreten, mit seltenem Instinkt für das Gute und Dauernde, mit zäher Beharrlichkeit und selbstloser Hingabe ein Lebenswerk schuf, das für das Kulturleben nicht nur Freiburgs, sondern auch ganz Oberbadens Bedeutung erlangt hat.« Und über die Konzerte sagte er: Sie »zeigen in ihrem ganzen Aufbau das Bestreben, die kostbarsten Schätze unserer gesamten Kammermusikliteratur von Bach bis auf die Modernen planvoll zu vermitteln. Sie haben hier namentlich dem Verständnis für Brahms und Reger eine breite Gasse gebahnt. Die fördernde Wirkung (…) kann nicht hoch genug angeschlagen werden. Ihnen verdankt Freiburg gerade in den letzten Jahren so manche Bekanntschaft mit modernen und modernsten musikalischen Erscheinungen, die ohne die Vorurteilslosigkeit des Konzertveranstalters vielleicht nicht so rasch den Weg zu uns gefunden hätten!« (Otto Hoerth, Freiburg und die Musik, Freiburg i.Br. 1923, S. 12f.)

 

Über uns

Wilhelm Furtwängler und die Berliner Philharmoniker 1924 erstmals in Freiburg – ein Ereignis.

 

1924 begründete Ernst Harms die so genannten Maikonzerte der Berliner Philharmoniker (frühere Bezeichnung Berliner Philharmonisches Orchester) unter Wilhelm Furtwängler, der bis 1954 insgesamt sechzehnmal in Freiburg dirigieren sollte, Herbert von Karajan zwischen 1956 und 1967 fünfmal. Ein Klavierabend mit Elly Ney, der im März 1934 den 72. Kammermusik-Zyklus beendete, war das letzte der von Ernst Harms veranstalteten Konzerte.

2019

Veranstaltung des 1. Balthasar-Neumann-Zyklus

2016

Vereinsgründung „Freunde und Förderer der Albert Konzerte e.V.“

2016

Zusammenschluss mit Hörtnagel Konzerte Nürnberg

2011

1. Konzertreihe in Kooperation mit dem Studium generale der Universität Freiburg

2010

Der Musikwissenschaftler Leander Hotaki wird neuer Leiter der Albert Konzerte

1996

Das Konzerthaus Freiburg wird eröffnet und zum Konzertsaal des Albert-Konzerthaus-Zyklus

1983

Die Freiburger Musikhochschule bezieht Neubau in der Schwarzwaldstraße, wo seither der Albert-Kammermusik-Zyklus stattfindet

1972

Die Heinrich Rombach & Co KG wird Inhaber der Buchhandlung Albert und der Albert Konzerte

1968

Der Musikalienhändler Dirk Nabering übernimmt die Leitung der Albert Konzerte

1963

Wiedereröffnung des Paulussaals durch Dietrich Fischer-Dieskau und Gerald Moore

1949

Eröffnungskonzert des ersten regulären Zyklus durch Adolf Busch

1924

Ernst Harms begründet die sog. Maikonzerte der Berliner Philharmoniker und Wilhelm Furtwängler

1907

Eröffnung des Paulussaals

1903

Auftritt der Meininger Hofkapelle als erstem Gastorchester

1901

Geburtsstunde der Harms-Konzerte durch den Buchhändler Ernst Harms

Albert Konzerte im Abonnement

Regelmäßig erlesene Konzerte mit den Weltstars der Kassik erleben!
Genießen Sie alle Albert-Konzerte auf Ihrem Stammplatz und sparen auch noch dabei.

Unsere Konzert-Highlights

Erleben Sie Meisterwerke der Klassik mit herausragenden Interpreten